Sonntag, 12. November 2006
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Am vergangenen Samstag war "Travaux au jardin enfant" - soll heissen, es wurden Hammer, Sägen und vor allem Laubharken ausgepackt, um den Kindergarten mal wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Ich war dabei an vorderster Front im Einsatz und half wo ich nur konnte und muss sagen, dass mir die körperliche Arbeit große Freude bereitet hat. Schließlich kam der selbstlose Einsatz meiner Muskelkräfte vor allem den Kindern unserer Einrichtung zu Gute. Vielleicht war es gerade dieser gute Wille, der meine Hände leitete und mich sekundenschnell Holz kleinsägen oder äußerst gründlich die Blätter harken ließ. Ich habe mich wirklich über mich selbst gewundert, da mir solche Aufgaben eigentlich bisher immer misslangen oder -fielen. Nach acht Stunden harter Arbeit und ein paar interessanten Gesprächen mit den hilfsbereiten Eltern war das Werk vollbracht: Ein neues Beet für Gemüse und ein blitzeblank geputzter Garten prägten das abendliche Bild.
Geschafft machte ich mich auf den Weg nach Hause, wo am Abend eine kleine Sturmfreiparty stattfinden sollte. Eingeladen waren Alias Freunde und ein Amerikaner namens Anton. Er stammt aus Wisconsin und macht gerade 2 Monate Ferien in Europa. Ich verstand mich sehr gut und mit ihm und genoss es endlich mal wieder richtig Englisch zu sprechen. Wir unterhielten uns sehr sehr lange(Morgens um 6) über Gott und die Welt, bis ich dann irgendwann beim reden fast eingeschlafen bin.
Der Abend wurde neben dem Gespräch mit Anton vor allem von dem exhibitionistisch veranlagten Iwan geprägt, der bei 5° Celsius unbedingt nackt durch den Garten rennen musste - Franzosen sind schon ein komisches Völkchen - Ich habe den Abend jedenfalls sehr genossen
und mit Anton sogar noch einen netten Menschen gewonnen, mit dem ich in der vergangen Woche drei mal in Lyon gewesen bin und mit dem ich auch nach seiner Abreise noch in gutem Kontakt stehe.

anton und ich
-- Anton und ich --

ampere
-- Moniseur Ampere --

Lampe
-- eine schöne Laterne --

Alia
-- ein Blick aus meinem Fenster --

garten
-- mein Garten --

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La fête du St. Martin
Am Freitag war es endlich soweit. Mit Lichterumzug und Gruppengesang wurde der heilige Bischof St. Martin geehrt, welcher vor langer Zeit gelebt und sich im Vergleich zu manch Anderem aus seiner Zeit, sehr viel um die Armen und Mittellosen gekümmert hat. Der genaue Feiertag ist der 11. November, welcher auch gleichzeitig sein Todestag ist.
Der Festabend am Freitag war für mich vor allem aus dem Grund sehr interessant, da ich noch nie zuvor St. Martin gefeiert habe. Entsprechend groß war meine Aufregung, als wir unter rotem Abendhimmel die Marschroute mit kleinen selbstgebastelten Lichtern absteckten und den Kindergarten schmückten. In der Dunkelheit und du durch die vielen kleinen Kerzen beleuchtet, bekam der Kindergarten eine angenehm heimliche Atmosphäre.
Diese wurde nach dem Eintreffen der Kinder und Eltern sehr feierlich, da nun Lieder und Geschichten rund um St. Martin angestimmt wurden. Dazu gab es das selbstgebackene und überaus leckere St. Martinsbrot und Tisane Tee. Man fühlte sich schon fast weihnachtlich, so knisternd war die Atmosphäre. Nachdem das Ritual beendet war, ging es nach draußen, wo sich das Getümmel aus Jung und Alt zu einer Prozession formierte, die nun lautsingend und mit den St. Martinslaternen winkend, auf den Weg ins Schulwäldchen machte. In der Dunkelheit erinnerten die vielen tanzenden Lichter sehr an ein Flugfeld. Der Höhepunkt des Umzuges war die Bildung eines Kreises, der sich innerhalb von Sekunden in eine dynamische Spirale verwandelte. Wenige Augenblicke später war das gesamte Spektakel beendet und die vielen Kinder mit Sicherheit sehr entzückt.
Was blieb, war die Gewissheit eine gute Arbeit verrichtet zu haben und eine kleine Vorfreude auf das nächste St. Martinsfest.

Laternen
-- unsere Laternen --

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