... newer stories
Donnerstag, 30. November 2006
Einschub ---
alternativelyon, 23:12h
Wie fühle ich mich eigentlich?? Ich, der nun schon halb Franzose bin. Ich fühle mich gut, ja sogar tres bien! Meine französische Identität ist anders - Ich gehe freundlicher mit meinen Mitmenschen um, liebe jeden Tag, bin einfach fröhlicher und ausgelassener -- dies mag zum einen an der Sprache liegen, die meine Mitteilungsmöglichkeit und mein Verständnis enorm beeinträchtigen, zum anderen aber auch an der französischen Lebensweise, die ich mir hier Tag für Tag angewöhne. Aber sind die mangelnden Sprachkenntnisse wirklich nur von Nachteil? Ist es schlimm, nicht alles verstehen zu können? Sollte man traurig sein, sich nicht über Themen unterhalten zu können, die ohnehin indiskutabel sind oder sich wegen mangelndem Sinn der Philosophiererei nicht lohnen? Ich kann mir im moment noch die Dinge aussuchen, über die ich reden möchte. Ist das nicht vielleicht der erste Schritt, sich seine eigene und schönere Welt zu schaffen? Eine Welt ohne Krieg und ohne Leid. Vielleicht ja ----
Ich liebe Frankreich, obwohl ich mich eigentlich nie für dieses Land sonderlich interessiert habe. Aus Abfindung ist Genuss geworden. Freude über mein Schicksal und das Glück, an diesen Ort gekommen zu sein.
Am Ende stelle ich mir nur die eine Frage:
Will ich wirklich zurück, jetzt wo ich eine Alternative kennen und lieben gelernt habe?
Deutschland ist meine Heimat, meine Identität ... aber gibt es in diesem Land eigentlich noch so etwas wie eine kulturelle Identität? Hat der Scham über unsere Vergangenheit uns nicht schon längst schizophren gemacht? Es gibt, so glaube ich, kein Land, in dem Fremdsprachen so gefördert werden wie bei uns --- positiv? negativ? Ich sage, dass es ein Resultat ist. Und ein Indiz für die mangelnde Identifikation mit der deutschen Kultur. Vielleicht sehe ich auch nicht die kulturellen Besonderheiten unseres Landes, weil diese für mich normal oder gewöhnlich sind - ich bin schließlich in Deutschland aufgewachsen. Fakt ist, dass mich andere Kulturen und ausländische Temperamente reizen und ich durchaus bereit bin, diese anzunehmen - gar mich ihrer hinzugeben. Ich will raus(bin es ja inzwischen schon) -- die Welt ist einfach zu groß, um in Deutschland zu bleiben.
Ich liebe Frankreich, obwohl ich mich eigentlich nie für dieses Land sonderlich interessiert habe. Aus Abfindung ist Genuss geworden. Freude über mein Schicksal und das Glück, an diesen Ort gekommen zu sein.
Am Ende stelle ich mir nur die eine Frage:
Will ich wirklich zurück, jetzt wo ich eine Alternative kennen und lieben gelernt habe?
Deutschland ist meine Heimat, meine Identität ... aber gibt es in diesem Land eigentlich noch so etwas wie eine kulturelle Identität? Hat der Scham über unsere Vergangenheit uns nicht schon längst schizophren gemacht? Es gibt, so glaube ich, kein Land, in dem Fremdsprachen so gefördert werden wie bei uns --- positiv? negativ? Ich sage, dass es ein Resultat ist. Und ein Indiz für die mangelnde Identifikation mit der deutschen Kultur. Vielleicht sehe ich auch nicht die kulturellen Besonderheiten unseres Landes, weil diese für mich normal oder gewöhnlich sind - ich bin schließlich in Deutschland aufgewachsen. Fakt ist, dass mich andere Kulturen und ausländische Temperamente reizen und ich durchaus bereit bin, diese anzunehmen - gar mich ihrer hinzugeben. Ich will raus(bin es ja inzwischen schon) -- die Welt ist einfach zu groß, um in Deutschland zu bleiben.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories