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Dienstag, 12. Dezember 2006
Im All verloren gegangen.
alternativelyon, 01:22h
Es ist gelandet! Das Raumschiff Muse. Hier in Lyon, Halle Toni Ganier! Der Puls rast. Sehnsüchtig in Erwartung an die ersten Takte der bevorstehenden Theatralik. Der Vorhang fällt und vor uns auf der Bühne steht dieser kleine, zerbrechliche Matthew Belamy, die Hände um das Microphon wie um das Steuer einer Raumsonde! 3. 2. 1. Los! "Take a bow" der Opener des Albums eröffnet langsam aber doch anmutig den Auftritt. Man kommt in fahrt, lässt sich gehen - aber Au, was is das?! - ein Ellenbogen in meiner Magengrube. Oh nein - das kann nicht sein. Diese kreischenden 14jährigen Teeniemädchen, die letzte Woche noch beim ausverkauften Tokio-Hotel-Konzert in der ersten Reihe standen , haben sich leider auch hierher verirrt - in diese heute Abend so heiligen Hallen. Handy in der Hand und die beste Freundin am Telefon, die wahrscheinlich gerade einen Herzinfarkt vor lauter Aufregung erleidet. Pfui - aber leider ist sie nicht die Einzige, denn neben ihr steht noch eine und noch eine und noch eine ... Muse sind einfach zu groß geworden und ziehen entsprechend eine Menge Dreck an. Kurt Cobain hätte sich dagegen gewehrt - Matthew Belamy trägt lieber ein schwarzes Tuch um den linken Arm. Vielleicht zu viel Geste!? oder doch eher passend, angesichts diesem stadiongleichen Ambiente hier in der Konzerthalle. 10000 mussten es mindestens gewesen sein mit ihren flackernden Digitalkamerabildschirmen und denPhotohandys in der Luft wirkten sie wie eine Spiegelung des an großen Leinwänden stahlenden Sternenhimmels. Wir verzeihen Herrn Mattews jedoch jeden Kitsch -spätestens bei Klassikern wie "Plug in Baby" oder "Newborn" ist man sich einig. Muse können auch rocken. Und das is auch dringend notwendig, um die gegen Ende müde wirkenden Franzosen nochmal richtig durchzuschütteln. Kurze Verschnaufpause bei meinem persönlichen Höhepunkt. Forced In - Hullabaloo B-side. Unglaublich. Einzigartig. Eine halbe Stunde später dann die erste Zugabe - Sunburn - zauberschön! Und zum krönenden Abschluss Knights of Cydonia. Mit einer Hand auf dem Herzen und der anderen zur Faust geballt in der Luft singt man gemeinsam zu den Zeilen "You and I have to fight for our rights, you and I have fight to survive" die sich meterhoch hinter der Band aufragen - Matthew Belamy hat es erkannt und schreit es heraus - "Time has come to make things change". - Amen! Wir sind entlassen. Taumeln und wundern. Das Raumschiff schließt sich und Drummer Dominic Howard hebt in der Raumkapsel ab, aus der er zwei Stunden zuvor entstiegen ist.
Muse sind gelandet - in den Köpfen und in den Herzen der vielen, vielen Zuschauer, die sich freuen durften von den drei Engländern mit auf diese Reise genommen worden zu sein. Ein Zweifel konnte trotz überzeugender Show jedoch nicht beseitigt werden: Sind Muse mit ihrem neuen Album wirklich auf dem richtigen Kurs? Konnten doch die neuen Lieder teilweise nur ein zustimmendes Nicken auslösen. Zwar sind die elektronischen Einflüsse ganz nett, nur wurde den meisten Stücken dadurch einfach zu viel Wind aus den Segeln genommen. Für die Umsetzung auf der Bühne musste übrigens ein vierter Mann ins Boot geholt werden. Dieser ziemlich uncharismatische Tourmusiker konnte einfach nicht aus dem Schatten der drei festen Mitglieder treten und hielt sich die meiste Zeit im Dunklen verborgen. Ich hoffe jedenfalls, das sich die Band auf ihrem nächsten Album vielleicht zurückbesinnt, auch wenn das wahrscheinlich eher illusorisch ist, schaut man sich den Werdegang dieser Band an.
Muse sind gelandet - in den Köpfen und in den Herzen der vielen, vielen Zuschauer, die sich freuen durften von den drei Engländern mit auf diese Reise genommen worden zu sein. Ein Zweifel konnte trotz überzeugender Show jedoch nicht beseitigt werden: Sind Muse mit ihrem neuen Album wirklich auf dem richtigen Kurs? Konnten doch die neuen Lieder teilweise nur ein zustimmendes Nicken auslösen. Zwar sind die elektronischen Einflüsse ganz nett, nur wurde den meisten Stücken dadurch einfach zu viel Wind aus den Segeln genommen. Für die Umsetzung auf der Bühne musste übrigens ein vierter Mann ins Boot geholt werden. Dieser ziemlich uncharismatische Tourmusiker konnte einfach nicht aus dem Schatten der drei festen Mitglieder treten und hielt sich die meiste Zeit im Dunklen verborgen. Ich hoffe jedenfalls, das sich die Band auf ihrem nächsten Album vielleicht zurückbesinnt, auch wenn das wahrscheinlich eher illusorisch ist, schaut man sich den Werdegang dieser Band an.
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