Freitag, 29. Dezember 2006
Den Schnee suchen gegangen
Der Berg hat gerufen und wir sind ihm bedingungslos gefolgt. Schnee hat er uns versprochen und natürlich eine Menge adrenalingeladener Abfahrten. So beluden oder besser überluden wir voller Vorfreude am Dienstagabend den kleinen Espace und machten uns zu siebt auf den Weg nach Grenoble(bekannt aus dem Buch "Das Parfüm"). Dort kamen wir im Haus einer Freundin Etiennes unter und waren rund eine Stunde vom Skigebiet entfernt. Den ersten Abend verbrachten wir vor dem Fernseher, da die Hausmutter eine Reihe genialer Filme im DvDregal stehen hatte.
Am nächsten Morgen ging es zwölf Uhr los - Ziel: Les Alpes d'Huez. Die Sache mit dem Schnee war auf dem Weg noch mit einem großen Fragezeichen versehen, da nirgendwo ein Zeichen von ihm zu vernehmen war. Es waren sechs grad Celsius und die Sonne brannte vom Himmel. Erst auf der Höhe von 2000 Metern konnte man etwas Weißes erkennen. Doch die Schneelandschaft war löcherich - hier und da ragten Steine oder wucherte Gras. Trotzdem wollten wir auf die Piste und ich endlich Snowboard fahren. Entgegen der Ratschläge meiner Gastfamilie lieh ich mir schließlich ein Brett und machte mich mit Etienne, Brigitte, Alois, Alia, Jeremie und Alice in der Gondel auf den Weg zur Bergspitze. Ich glaube, ich habe ein wenig Höhenangst, da ich mich in der Gondel nicht besonders wohl fühlte. Oben angekommen erwartete uns ein sagenhafter Ausblick auf das Umland - der Himmel war blau, die Berge weiß und die Täler grün. Eine Idylle.
Ich schnallte das Snowboard an und war bereit für die Abfahrt. Vielleicht sollte ich die ersten zehn Minuten ausblenden, in denen ich die meiste Zeit auf dem Boden lag und Schnee fraß, und direkt bei der zweiten Abfahrt beginnen. Ich hatte das Brett gezähmt und die Kontrolle übernommen. Mit Albert Hammond Jr. im Ohr, der mich ermutigte, machte ich mich auf den Weg nach unten. Das Board reagierte auf jede kleinste Bewegung und ich achtete auf jedes kleinste Signal des Boards. Wir wurden zu einer Einheit. Stürze wurden seltener, was bei dem Schnee auch besser war - In der Konsistenz bretthart wich er teilweise einer noch härteren Eisschicht. Trotzdem genoß ich eine Abfahrt nach der anderen und fühlte mich beim abendlichen Crêpe sehr stolz über meine erbrachte Leistung. Der zweite Tag verlief ähnlich atemberaubend - ich machte bei einem kleinen Unfall die Bekanntschaft eines Belgiers, der die deutsche Fussballnationalmannschaft mochte - und vor allem war er viel zu schnell vorbei.
Ich habe eine neue Passion - Snowboarden. Meine ersten beiden Tage auf der Piste seit 1999 haben mir wirklich gefallen, auch wenn ich mich heute kaum bewegen kann, da mein Körper ein einziger Muskelkater ist. Ich kann es nur empfehlen und freue mich schon auf meine nächsten Abfahrten.


-- Das Equipment --


-- Die Crew: Maxim, Jeremie und Alia --


-- Beim Frühstück: Etienne und Brigitte --


-- Die Piste --


-- Die Aussicht --


-- unendliche Weiten --


-- Ich vor Panorama --


-- mein Brett und Ich --


-- Rückweg im etwas überfüllten Auto --

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