Montag, 2. Juli 2007
für die Rettung der Phantasie
Wie leer sind die Köpfe Frankreichs Kinder wirklich!?
Reicht es, den Verstand eines Menschen nur auf sein Wissen zu reduzieren und dementsprechend seinen Kopf so früh wie möglich mit algebraischen Grundgesetzen oder französischer Grammatik zu füllen!? Bleibt der Jugend zwischen all dem Leistungsdruck und der erhöhten Vormachtstellung des Fernsehens überhaupt noch Zeit, die von der älteren Generation so sehr vermisste Kindheit vollkommen auszuleben!?

Vielleicht sind die jüngsten politischen Bestrebungen ja sowas wie ein Rachefeldzug der Erwachsenen gegen ihre eigenen Kinder, nur weil die Kleinen etwas durchleben, was für die Älteren unwiederbringlich verloren gegangen ist.

Na gut, das wäre zu konspirativ gedacht - aber ich denke, dass man sich damit schon auf dem richtigen Niveau befindet. Meines Erachtens nach, geht es doch im Endeffekt nur darum, die Kinder an eine materialistische Ellenbogengesellschaft, wie die Französische anzupassen, ohne dabei auch nur im geringsten an das Wohl der unzähligen Jungen und Mädchen zu denken.
Dass sich die französische Gesellschaft dadurch selbst ins Bein schießt, ist scheinbar nicht Jedem bewusst. Sehr gerne wird akzeptiert, dass den Kindern mit drei Jahren bereits das Dividieren der Zahlen von eins bis 30 beigebracht, dabei aber auf den Unterricht von Selbstverständlichkeiten, wie Höflichkeit, Respekt gegenüber dem Alter oder ganz simple Tischmanieren kein großer Wert gelegt wird.
Wichtig ist, dass Kinder so früh wie möglich das "Kleinkindalter" überwinden, denn wer früh liest und schreibt, der ist Etwas und hat die bemerkenswerte Aufnahmefähigkeit in den ersten Jahren des Lebens nicht verschwendet.
Ein Irrtum, der von Neurologen, als solcher ausgewiesen wurde. Diese sind, ähnlich wie Rudolf Steiner, der Meinung, dass Kinder erst nach dem Zahnwechsel bereit für Mathematik und Alphabet sind.

Was außer Prestige, spricht also gegen ein spielerisches Erkunden der Umwelt und dem Toben im Garten, bis zum Alter von Sieben Jahren!? Ist der Samen für eine Generation von Imaginationskrüppeln nicht bereits gesät!?
Wenn ich mir die täglichen Aktivitäten meines Gastbruders Ariel so ansehe, kann ich diese Frage lediglich mit einem klaren Ja beantworten. Zwar bewies er heute eindrucksvoll, dass er imstande ist, Brigittes, meinen und den eigenen Namen zu schreiben, nur ging es nach dem Essen wieder ab vor den Fernseher. Der Platz auf der Couch ist sowieso sein Liebster, und so weichen Holz- oder Legobausteinen, unserem Freund Spiderman und seinem Kumpel, dem Gamecube. Auch kriegt Ariel es nicht auf die Reihe, bis zum Ende einer Mahlzeit am Tisch sitzen zu bleiben, und dass die eigene Großmutter nicht mit "Jetzt sei mal leise, du Dummkopf" anzusprechen ist, scheint ebenfalls nicht selbstverständlich zu sein.

Gerade wegen Beobachtungen wie diesen, habe ich angefangen das Konzept der Waldorfschulen zu unterstützen. Bieten diese doch ein vernünfitges und an dem Menschen angepasstes Bildungsmodell, welches beispielsweise das biologische Alter eines Kindes berücksichtigt. So wird das "Ein mal eins" dann unterrichtet, wenn es biologisch an der richtigen Zeit ist, und nicht wann es ökonomisch am vernünftigsten scheint.
Dieser Zeitpunkt wird zum einen, wie bereits oben erwähnt, durch den Zahnwechsel und zum anderen durch die Veränderung des Körperbaus festgesetzt. Bis dahin erlernen die Kinder durch Imitation und nicht etwa durch eine Tafel.
Das Kind hat dadurch einen freien Kopf für wertvolle Erfahrungen und erlernt andere Dinge, wie etwa Respekt oder Manieren, die für das Leben entscheidender sind.

Meine Stimme für die Rettung der Phantasie und der Menschlichkeit - es wird Zeit, nein zur Entfremdung von der Natur zu sagen! Wir helfen uns Allen damit ---

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