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Sonntag, 17. September 2006
Perspektiven
alternativelyon, 21:40h
Aber wir wollen ja nicht nur meckern.
Schließlich soll so ein Auslandsaufenthalt ja Spass machen und sich positiv auf die Charakterbildung auswirken! (hab ich zumindest gehört)
Auch wenn ersteres vor allem in meiner Freizeit ein wenig zu wünschen übrig lässt, so hatte ich doch auf meinen endlosen Spaziergängen und Nachhausewegen viel Zeit über mein Leben nachzudenken.
Zudem erlebe ich hier zum ersten mal wirklich was Anderes. Das ruhige, gemütliche und ungezwungene Landleben wirkt sich, ebenso wie das Essen, sehr positiv auf meine Gesundheit aus. Mir wurde sogar versprochen, mich in die Geheimnisse der französichen Küche einzuweihen.
Zur Bereicherung meiner Freizeit habe ich momentan mehrere Perspektiven:
1. Ein Mädchen namens Emilie aus dem Nachbarort Givors will mir ein wenig Lyon zeigen, was sie gestern auch zum ersten mal getan hat ---- und es war grausam. Sie und ihre Freunde sind ein Haufen Tussen, Versager und Dorftrottel, wie man sie in Ascheberg nicht besser finden könnte...von der ersten Sekunde an wollte ich nur wieder nach Hause. (wenn ich die Ereignisse genügend verdaut habe, werde ich einen detaillierten Bericht über die unglaublichen Szenen abgeben, die sich in dieser Nacht abgespielt haben).
Den ersten Punkt können wir also abhaken. Das einzig Dumme an der Sache mit Emilie ist, dass ich wirklich grosse Hoffnungen in sie gesteckt habe --- sie besitzt nämlich einen Führerschein, was sich enorm vorteilig auf meine Bewegungsfreiheit ausgewirkt hätte.
2. Eine studierende Mutter aus dem Kindergarten hat mir eröffnet, dass ihr Theaterseminar bald eine Willkommensfete steigen lässt. Hierzu bin ich recht herzlich eingeladen! Die Gesellschaft wird sicher um einiges angenehmer, als die von Emilies Equipe.
3. Ein Amerikaner wird hier in der kommenden Woche ankommen ---- ja, kein Franzose! Vielleicht lässt sich ja mit ihm etwas unternehmen, sitzt er doch im selben boot wie ich.
4. Vielleicht geh ich bald mal Angeln, in der Nähe ist nämlich ein eigenst für die Dorfbewohner angelegter Fischteich ... außerdem wäre da ja auch noch der Chor und ein riesiger Haufen Dachschutt, den es nach Mauer- und Ziegelsteinen zu sortieren gilt.
Generell muss ich lernen abzuwarten ---- was im moment leichter gesagt, als getan ist.
-- der schutthaufen --
-- auf einem Spaziergang --
Schließlich soll so ein Auslandsaufenthalt ja Spass machen und sich positiv auf die Charakterbildung auswirken! (hab ich zumindest gehört)
Auch wenn ersteres vor allem in meiner Freizeit ein wenig zu wünschen übrig lässt, so hatte ich doch auf meinen endlosen Spaziergängen und Nachhausewegen viel Zeit über mein Leben nachzudenken.
Zudem erlebe ich hier zum ersten mal wirklich was Anderes. Das ruhige, gemütliche und ungezwungene Landleben wirkt sich, ebenso wie das Essen, sehr positiv auf meine Gesundheit aus. Mir wurde sogar versprochen, mich in die Geheimnisse der französichen Küche einzuweihen.
Zur Bereicherung meiner Freizeit habe ich momentan mehrere Perspektiven:
1. Ein Mädchen namens Emilie aus dem Nachbarort Givors will mir ein wenig Lyon zeigen, was sie gestern auch zum ersten mal getan hat ---- und es war grausam. Sie und ihre Freunde sind ein Haufen Tussen, Versager und Dorftrottel, wie man sie in Ascheberg nicht besser finden könnte...von der ersten Sekunde an wollte ich nur wieder nach Hause. (wenn ich die Ereignisse genügend verdaut habe, werde ich einen detaillierten Bericht über die unglaublichen Szenen abgeben, die sich in dieser Nacht abgespielt haben).
Den ersten Punkt können wir also abhaken. Das einzig Dumme an der Sache mit Emilie ist, dass ich wirklich grosse Hoffnungen in sie gesteckt habe --- sie besitzt nämlich einen Führerschein, was sich enorm vorteilig auf meine Bewegungsfreiheit ausgewirkt hätte.
2. Eine studierende Mutter aus dem Kindergarten hat mir eröffnet, dass ihr Theaterseminar bald eine Willkommensfete steigen lässt. Hierzu bin ich recht herzlich eingeladen! Die Gesellschaft wird sicher um einiges angenehmer, als die von Emilies Equipe.
3. Ein Amerikaner wird hier in der kommenden Woche ankommen ---- ja, kein Franzose! Vielleicht lässt sich ja mit ihm etwas unternehmen, sitzt er doch im selben boot wie ich.
4. Vielleicht geh ich bald mal Angeln, in der Nähe ist nämlich ein eigenst für die Dorfbewohner angelegter Fischteich ... außerdem wäre da ja auch noch der Chor und ein riesiger Haufen Dachschutt, den es nach Mauer- und Ziegelsteinen zu sortieren gilt.
Generell muss ich lernen abzuwarten ---- was im moment leichter gesagt, als getan ist.
-- der schutthaufen --
-- auf einem Spaziergang --
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Zurück in St. Andeol
alternativelyon, 21:12h
bin ich seit Freitag.
Das Gefühl?
Zwiespältig.
Zum einen Freude, weil ich das Haus der Tarrades samt Bewohnern und Umgebung wirklich geliebt habe und nun endlich wieder zurück bin.
Zum anderen auch Trauer und Heimweh, entfesselt wurden diese Gefühle durch den Aufenthalt in Lyon, wo ich mich zum ersten mal richtig unwohl gefühlt habe und mit den Gedanken eines möglichen Abbruchs konfrontiert wurde.
Meine Rückkehr nach St. Andeol mag zwar mir gefallen haben, was aber ist mit den Tarrades und vor allem mit Bernadette. Sehen sie mich immernoch als lieben Gast oder schon als kleinen Zeck an? - Man wird sehen. Jedenfalls ist sie vertraglich an mich gebunden, da sie meine offizielle Betreungsperson ist.
A propos Vertrag: ich frage mich immer mehr, ob die gute Frau die gesamte Situation nicht vielleicht unterschätzt hat, ja überhaupt von vornherein wusste, was für eine Verantwortung sie auf sich nehmen würde, als sie den FSJ-Vertrag unterschrieb.
Es ist jedenfalls nicht mehr so angenehm wie am Anfang und ich warte immernoch darauf, dass sich meine Wohnsituation verbessert, da ich immernoch zwischen Tür und Angel aus meinem Koffer lebe.
Zudem hat es am Mittwoch angefangen zu regnen, was zusätzlich am Gemüt kratzt.........
-- der berüchtigte Koffer --
Das Gefühl?
Zwiespältig.
Zum einen Freude, weil ich das Haus der Tarrades samt Bewohnern und Umgebung wirklich geliebt habe und nun endlich wieder zurück bin.
Zum anderen auch Trauer und Heimweh, entfesselt wurden diese Gefühle durch den Aufenthalt in Lyon, wo ich mich zum ersten mal richtig unwohl gefühlt habe und mit den Gedanken eines möglichen Abbruchs konfrontiert wurde.
Meine Rückkehr nach St. Andeol mag zwar mir gefallen haben, was aber ist mit den Tarrades und vor allem mit Bernadette. Sehen sie mich immernoch als lieben Gast oder schon als kleinen Zeck an? - Man wird sehen. Jedenfalls ist sie vertraglich an mich gebunden, da sie meine offizielle Betreungsperson ist.
A propos Vertrag: ich frage mich immer mehr, ob die gute Frau die gesamte Situation nicht vielleicht unterschätzt hat, ja überhaupt von vornherein wusste, was für eine Verantwortung sie auf sich nehmen würde, als sie den FSJ-Vertrag unterschrieb.
Es ist jedenfalls nicht mehr so angenehm wie am Anfang und ich warte immernoch darauf, dass sich meine Wohnsituation verbessert, da ich immernoch zwischen Tür und Angel aus meinem Koffer lebe.
Zudem hat es am Mittwoch angefangen zu regnen, was zusätzlich am Gemüt kratzt.........
-- der berüchtigte Koffer --
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Donnerstag, 14. September 2006
Als Aupairersatz ...
alternativelyon, 21:16h
bin ich in die Familie der Kellendonks geraten --- ohne auch überhaupt ansatzweise eine Ahnung davon gehabt zu haben. Erst nach meiner Ankunft im neuen Heim erfuhr ich von den Aufgaben, die mit dem Einzug verbunden sind:
Das wäre zum ersten von Dienstag bis Freitag auf die 3, 7 und 10jàhrigen Kinder aufzupassen. Zum zweiten den Eltern im Haushalt tatkräftig und unterstützend zur Hand gehen. Das wäre alles nich weiter tragisch, würde ich nicht tagsüber 8 stunden im Kindergarten arbeiten.
Das Wohnverhältnis hat sich auch nicht unbedingt verbessert: zwar habe ich nun ein Zimmer mit Tisch und Kleiderschrank, doch ist die Umgebung, das Essen und die Gesellschaft nicht mehr so angenehm wie in St. Andeol.
Es muss sich also was ändern!
-- entweder zurück nach St. Andeol oder in eine andere Familie, denn hier bleiben will und kann ich nicht mehr.
Ich habe inzwischen erfahren, warum es so schwer ist eine familie für mich zu finden. Es liegt am Geld, denn so wie es momentan aussieht benötige ich eine Familie, die mich ohne jegliche Form von finanzieller Unterstützung aufnimmt. Und dies war bisher nur bei den Tarrades, bei einer Familie, der mich Bernadette nicht aussetzen möchte und bei den Kellendonks der Fall. Nur dass ich bei den Kellendonks als Gegenleistung für die kostenlose unterkunft das Kindermädchen und die Haushaltshilfe spielen muss.
Ich werde morgen mit meiner Organisation telefonieren und fragen was ich tun kann, da ich nicht unbedingt dauerhaft bei den tarrades wohnen könnte, würde ich denn wieder nach St. Andeol zurück wollen.
---- sollte sich keine Lösung des Problems ergeben, wird mein nächstes Ziel Berlin sein.
Das wäre zum ersten von Dienstag bis Freitag auf die 3, 7 und 10jàhrigen Kinder aufzupassen. Zum zweiten den Eltern im Haushalt tatkräftig und unterstützend zur Hand gehen. Das wäre alles nich weiter tragisch, würde ich nicht tagsüber 8 stunden im Kindergarten arbeiten.
Das Wohnverhältnis hat sich auch nicht unbedingt verbessert: zwar habe ich nun ein Zimmer mit Tisch und Kleiderschrank, doch ist die Umgebung, das Essen und die Gesellschaft nicht mehr so angenehm wie in St. Andeol.
Es muss sich also was ändern!
-- entweder zurück nach St. Andeol oder in eine andere Familie, denn hier bleiben will und kann ich nicht mehr.
Ich habe inzwischen erfahren, warum es so schwer ist eine familie für mich zu finden. Es liegt am Geld, denn so wie es momentan aussieht benötige ich eine Familie, die mich ohne jegliche Form von finanzieller Unterstützung aufnimmt. Und dies war bisher nur bei den Tarrades, bei einer Familie, der mich Bernadette nicht aussetzen möchte und bei den Kellendonks der Fall. Nur dass ich bei den Kellendonks als Gegenleistung für die kostenlose unterkunft das Kindermädchen und die Haushaltshilfe spielen muss.
Ich werde morgen mit meiner Organisation telefonieren und fragen was ich tun kann, da ich nicht unbedingt dauerhaft bei den tarrades wohnen könnte, würde ich denn wieder nach St. Andeol zurück wollen.
---- sollte sich keine Lösung des Problems ergeben, wird mein nächstes Ziel Berlin sein.
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Dienstag, 12. September 2006
Montag
alternativelyon, 00:56h
Mein heutiger Tag begann wie jeder bisherige Arbeitstag mit dem Signalton meines Weckers, der mich wie immer auf seine liebenswürdige Art und Weise um 5:39MeZ aus den Träumen fahren lies.
Nach einem kurzen Frühstück ging es halb acht auf die Straße. Heute hatten wir neben dem alltäglichen Kram auch eine Hänne mit ihren 4 Küken an Bord des weißen Peugeot 106. Diese sollten in den neueingerichteten Hühnerstall neben dem Kindergartengebäude verfrachtet werden. Leider war das Federvieh nicht wirklich von dieser Idee angetan und floh innerhalb von 5 Minuten über und durch den Zaun des Geheges....
In dieser Woche arbeite ich bei Uta. Die gebürtige Deutsche passt auf die 2-3jährigen Kinder auf und ich gehe ihr dabei in früchteschälender und abwaschender Weise zur Hand. Heute war ein ruhiger Tag, da nur 4 Kinder anwesend waren.
Desweiteren musste ich heute zum ersten mal den Mittagsschlafdienst auf eigene Faust meistern. Mit überragendem Erfolg: Nach einer kurzen Geschichte und 10minütigem Gedudel auf einer Harfe schliefen die drei zu betreuenden Wenster tief und fest --- und ich dann irgendwann auch.
Ich habe heute Carol kennengelernt. Sie unterrichtet Deutsch an der Waldorfschule und hat ein Kind bei Uta in der Gruppe. Sie eröffnete mir, dass das deutsche Aupairmädchen, welches seit kurzem bei ihr wohnt nur scheisse machen würde und nun eventeull zurückgeschickt werden soll. Sollte das der Fall sein, kann ich bei ihr wohnen. Das wär genial, da ich so fast in Lyon wohnen würde --- also alle Daumen drücken, dass Miss Aupair ihre Sachen packen muss!!!
Nach einem kurzen Frühstück ging es halb acht auf die Straße. Heute hatten wir neben dem alltäglichen Kram auch eine Hänne mit ihren 4 Küken an Bord des weißen Peugeot 106. Diese sollten in den neueingerichteten Hühnerstall neben dem Kindergartengebäude verfrachtet werden. Leider war das Federvieh nicht wirklich von dieser Idee angetan und floh innerhalb von 5 Minuten über und durch den Zaun des Geheges....
In dieser Woche arbeite ich bei Uta. Die gebürtige Deutsche passt auf die 2-3jährigen Kinder auf und ich gehe ihr dabei in früchteschälender und abwaschender Weise zur Hand. Heute war ein ruhiger Tag, da nur 4 Kinder anwesend waren.
Desweiteren musste ich heute zum ersten mal den Mittagsschlafdienst auf eigene Faust meistern. Mit überragendem Erfolg: Nach einer kurzen Geschichte und 10minütigem Gedudel auf einer Harfe schliefen die drei zu betreuenden Wenster tief und fest --- und ich dann irgendwann auch.
Ich habe heute Carol kennengelernt. Sie unterrichtet Deutsch an der Waldorfschule und hat ein Kind bei Uta in der Gruppe. Sie eröffnete mir, dass das deutsche Aupairmädchen, welches seit kurzem bei ihr wohnt nur scheisse machen würde und nun eventeull zurückgeschickt werden soll. Sollte das der Fall sein, kann ich bei ihr wohnen. Das wär genial, da ich so fast in Lyon wohnen würde --- also alle Daumen drücken, dass Miss Aupair ihre Sachen packen muss!!!
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