Donnerstag, 22. Februar 2007
verloren, verschwendet - für immer - Ach du schöne Zeit!
Finalement wieder eine Meldung von mir, die ich direkt nutzen möchte, um ein bisschen Dampf abzulassen.
Ich werde euch eine Geschichte über einen Tag erzählen, der eigentlich sehr schön geworden wäre.
Ich meine, er fing wirklich gut an. Von Sonne geweckt, mit guter Musik im Ohr und einem ME-Artikel über David Bowie vor der Nase, lag ich den gesamten Vormittag im Bett. Gemütlich und locker, so wie Ferien sein müssen und mit Vorfreude auf den heutigen Abend, den ich in Lyon verbracht hätte. Janice, eine kürtlich gewonnene Freundin, hätte dort ein Konzert gegeben, was im Anschluss sicher noch gebührend gefeiert worden wäre.


Hätte, wollte, könnte -


Leider und unverhofft geriet dieser Tag jeh aus dem Gleichgewicht, als ich ins Bad ging und das Licht anschalten wollte - nichts. Ich schaltete nochmal und nochmal - nichts. Ich ging nach unten, um zu sehen, ob vielleicht nur die Glühbirne durchgebrannt war. Aber auch hier tat sich nichts - was tun!? Um Hilfe fragen konnte ich augenblicklich Niemanden, bin ich doch, seit dem heutigen Morgen zehn Uhr, schon wieder alleine zuhaus - der Rest ist ausgeflogen. Drei mal raten wohin!? -- na ... richtig geraten - In die Berge, zum Skifahren!
Also musste ich allein zurechtkommen - erstmal zum Nachbarn rüber - vielleicht ist ja Stromausfall in ganz Lyon. Der versicherte mir aber, dass er Strom habe, da sein Fernseher in diesem Augenblick liefe.
Nächster Schritt - Brigitte anrufen! Die konnte mir aber auch nur handelsübliche Tipps geben, wie etwa den Sicherungskasten zu überprüfen. Auch das brachte keine Verbesserung.
Schließlich wurde ein Elektriker angerufen, der dann auch kam - fünf Stunden später! Da war es inzwischen schon 18 Uhr und fast dunkel - und achja, ich hatte ein Rendezvous in Lyon, zudem ich nun schon zu spät kommen würde. Auch er wusste nicht weiter und meinte, dass es besser sei, die Stromgesellschaft anzurufen. Diese würde mit Sicherheit Jemanden vorbeischicken!
Gesagt, getan.
Die Warterei ging weiter - nun wenigstens wieder im Hellen, da der nette Elektriker eine provisorische Verbindung zum Stromkasten unseres Nebenhauses, der problemlos lief herstellen konnte.
Als es dann 21 Uhr an der Tür klingelte, war der Abend bereits abgeschrieben, dafür aber fünf Minuten später der Grund für die unnötige Angelegenheit gefunden. Als der Mann der Stromgesellschaft nämlich den Sicherungskasten von der anderen Seite öffnete, fand sich dort ein kleiner Zettel. Dieser offenbarte die Information, dass der Strom für dieses Haus abgestellt worden sei.
Nur hing diese Notiz am falschen Kasten --
Soll heißen, dass heute Morgen zwischen zehn und zwölf Irgendjemand gekommen war und den Strom abstellen wollte, sich dabei aber leider mit den Häusern vertan und die falsche Leitung gekappt hatte.


Riesennummer - die mich nicht nur einen ganzen Tag unwiederbringlich hat verlieren lassen, sondern mich auch um eine Erkenntnis reicher gemacht hat -

"Ohne Strom bin ich ein Nichts"

---- keine Musik, kein Internet, kein Licht -

Es kann ohne das gelbe Blut unter Umständen schon ziemlich langweilig werden, vor allem, wenn man fünf Stunden eingesperrt in einem riesigen Haus in Frankreich auf einen Elektriker warten muss. Nie wieder! Dafür ist der ME nun durchgelesen(Danke Mama) und ein paar neue chinesische Schriftzeichen gelernt.
Und mein Rendezvous mit Sophie(Australierin) und Janice wird morgen in aller Gemütlichkeit nach der Bandprobe nachgeholt. Hab am 11. März mein erstes Konzert!

So weit der aktuelle Stand!

Ich will nach Berlin!


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PS: Ich fahre in 10 Tagen nach Paris! Finalement - das ist auch so eine Geschichte für sich! Aber alles zu seiner Zeit!

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Mittwoch, 14. Februar 2007
Lets make Love and listen Death from Above!
Warum nicht einfach auf der Straße tanzen, wenn man glücklich ist und dabei nette Menschen kennenlernen -
springt --
schreit --
oder dreht euch zu dem Takt eines vor Freude hyperventilierenden Herzens -------

Paris ich komme --- nächste Woche Montag. Koffer gepackt, Hostel gemietet und Zugticket in der Hosentasche - bon voyage la!!

et a bientot!!

Es grüßt der Schwede aus Australien!!



----- Musik und Rotwein können in Kombination so gut tun!

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Sonntag, 11. Februar 2007
Von Tom Waits und Muse
Guten Abend!

Verspätet und dennoch munter melde ich mich heute Abend aus meinem, mal wieder leerstehenden, Haus in Lyon. Es sind Ferien und entsprechend sind hier alle ausgeflogen - Etienne und Brigitte besuchen Barcelona, Ariel und Alois sind (auch mal wieder) im Skiurlaub und Alia ist seit zwei Tagen verschollen.
Das macht unterm Strich: Lukas allein zuhaus - ganz allein in diesem überdimensionierten Anwesen - und es gibt es wirklich keine Gespenster!?
Ich habe bereits einen abgehangenen und ruhigen Tag hinter mich gebracht und werde sehen, was ich mit meiner Zeit noch so alles anstellen kann.
Ich könnte zum Beispiel mit meiner neuen Band proben!! Oha Bandprobe - ein so schönes Wort!! Ich habe die Gruppe hier kürzlich gefunden - beziehungsweise hat sie mich gefunden, im Internet, auf Vivastreet.fr! Die Seite ist zu einer wahren Goldgrube geworden und ich kann sie jedem Reisenden nur wärmstens empfehlen!
Das alles ging mal wieder sehr schnell - Mail vor zwei Wochen, Telefonat, erstes Treffen und gestern dann Bandprobe in Lyon!
Unsere Combo besteht aus dem Madagassen Jery(Gesang), dem Italiener Fabrice(Schlagzeug), dem Franzosen Mattias(Linkshändergitarre) und mir - ein Meltingpot der Extraklasse, der gewaltig rockt!
Pate hat bei sämtlichen Stücken die Band Muse gestanden, deren Riffs, Melodien und Rythmen kinderleicht in der Musik wiederzufinden sind. Mastermind Jery gibt zudem, genauso wie Matthew Belamy, einen hervorragenden Sängertypen, zwischen Kele Okereke(Aussehen) und Julian Casablancas(Stimme) ab.
Die Musik wird bald auf der Bandpage im Netz erscheinen und Auftritte sind auch schon in Sicht.
Geprobt wird in Fabrice Wohung in Lyon - gestern fand unsere Jamsession doch ein jehes Ende, als der empörte Nachbar anrief und sich erkundigte, wie lange seine Decke denn noch beben solle.
Als hipper Rocker muss man natürlich auch gut aussehen und so ging es am vergangen Donnerstag noch eben zum Frisör! Meine Haare wollte ich natürlich nicht von irgendeinem Nobody schneiden lassen - der Mensch, der Tom Waits die Haare geschnitten hatte, machte sich in diesem Tag auch an meinem Kopf zu schaffen - mit Messer versteht sich! So langsam bekomme ich den Eindruck, dass jeder französische Frisör schon mal irgendeinem Prominenten die Haare geschnitten hat. So habe ich in meinem Kindergarten zum Beispiel noch die Bekanntschaft mit dem ehemaligen Frisör Kylie Minogues gemacht.

Leider sind diese Tage nicht nur mit Freude gefüllt - trauernd musste ich mich am Freitag von den Manns Abschied nehmen. Diese haben die Stadt verlassen, weil Kami für ihr Studium eine Aufführung in Berlin vorbereiten muss. Für mich heisst das einsame und nicht mehr ganz so unterhaltsame Chinesischstunden mit Hong Ling und keine Lattenprojekte mehr - und das bis Mai!
Ich werde euch vermissen Kami, Holger, Minja und Mio!


------ Macht es gut!

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