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Montag, 12. März 2007
Steriles Frankreich.
alternativelyon, 17:58h
Sonne -
In Lyon hat der Frühling Einzug gehalten - der Himmel ist blau und wolkenlos, und die kurze Hose schon längst aus dem Schrank geholt.
Saß heute den ganzen Tag im Garten und habe sie in mich hineingesogen - diese wundervolle Wärme.
Mir geht es wirklich sehr gut -
ich könnte momentan alles schaffen!
Es steckt einfach wieder mehr Leben in mir drin!
---
Das frischaufgeflammte Gemütshoch hat vor allem Auswirkungen auf meine Arbeit - wir haben heute so harmonisch zusammengearbeitet - ohne Stress und die Kinder waren alle so lieb.
Ich selber gehe auch wieder ein bisschen kreativer an meine Arbeit. So hab ich Antoine und Marin heut auf die Idee gebracht, mit dem Bau eines Tunnels bis zur anderen Seite der Welt, zu beginnen. Sie haben, glaub ich, drei Stunden ohne Unterbrechung gegraben und ich konnte ein wenig ausspannen.
Das alltägliche "Gauté" wurde heute ebenfalls sehr kreativ beendet. Das tolle Dankelied hat bisher noch kein Kind mitgesungen, worauf ich den kleinen Rackern bei der heutigen Kaffeerunde vorschlug, das Lied mit maximalem Stimmeinsatz zu singen. Oh war das ein Spass - ich glaub, das wird fortgeführt.
Leider wurde die herrschende Harmonie ein wenig gestört, als uns ein paar gesandte Hygiene- und Sicherheitsinspektoren einen Besuch abstatteten.
Das Herz ist uns wirklich in die Hose gerutscht und es herrschte Ausnahmezustand - Kerzen wurden versteckt, akribisch saubergemacht etc. - bloß keine Auffälligkeiten, verstoßen wir doch mit dem Sandkasten im Garten schon genug gegen die Regeln.
Es ist aber auch wirklich lächerlich, worauf bei diesen Inspektionen geachtet wird. Wie gesagt ist der Sandkasten aus hygienischen Gründen in ganz Frankreich verboten, dasselbe gilt für Kleiderhaken, an denen sich die Kleinen erhängen könnten und Umhänge zum Spielen, die das Gewaltpotenzial von Kindern fördern würden. Auch darf kein Kuchen gebacken oder Geschirr abgetrocknet werden - kurz, alles was wir in der Schule machen, ist strengstens verboten.
Außer ein paar skeptischen Blicken, gab es bisher noch keine Rückmeldung! Wir warten gespannt, da die Schule bei zu vielen Verstößen vielleicht sogar geschlossen werden kann.
Frankreich ----------------------
wie gesagt, man kann die Jugend nur betrauern.
Wenn man Pech hat, bekommt man als Kind neben einer komplett einseitigen Sozialisierung auch eine schlechte Gesundheit - wo sollen denn die Abwehrstoffe herkommen, wenn man sich nicht mal ansatzweise schmutzig macht und mit Weizenkleie anstatt mit Sand spielen muss.
Erwähnte ich schon, dass man keine Bermudahosen im Schwimmbad tragen darf!?
man man man
Ansonsten gehts mir auch ausgezeichnet - Bandproben en masse, lange Nächte und zwei Konzerte sind die Dinge die mein momentanes Leben zeichnen.
Ich genieße es-----
noch 123 Tage bis zur Rückkehr.
vermisst mich!
bis bald!
hier noch ein Rätsel:
-- Freitag --
-- Samstag --
-- Sonntag --
-- Montag --
-- morgen ... --
1)Wo ist der Unterschied?
2)Kann man auf einer der 5 Abbildungen Wolken erkennen?
3) Wenn ja, wo?
machts gut!
In Lyon hat der Frühling Einzug gehalten - der Himmel ist blau und wolkenlos, und die kurze Hose schon längst aus dem Schrank geholt.
Saß heute den ganzen Tag im Garten und habe sie in mich hineingesogen - diese wundervolle Wärme.
Mir geht es wirklich sehr gut -
ich könnte momentan alles schaffen!
Es steckt einfach wieder mehr Leben in mir drin!
---
Das frischaufgeflammte Gemütshoch hat vor allem Auswirkungen auf meine Arbeit - wir haben heute so harmonisch zusammengearbeitet - ohne Stress und die Kinder waren alle so lieb.
Ich selber gehe auch wieder ein bisschen kreativer an meine Arbeit. So hab ich Antoine und Marin heut auf die Idee gebracht, mit dem Bau eines Tunnels bis zur anderen Seite der Welt, zu beginnen. Sie haben, glaub ich, drei Stunden ohne Unterbrechung gegraben und ich konnte ein wenig ausspannen.
Das alltägliche "Gauté" wurde heute ebenfalls sehr kreativ beendet. Das tolle Dankelied hat bisher noch kein Kind mitgesungen, worauf ich den kleinen Rackern bei der heutigen Kaffeerunde vorschlug, das Lied mit maximalem Stimmeinsatz zu singen. Oh war das ein Spass - ich glaub, das wird fortgeführt.
Leider wurde die herrschende Harmonie ein wenig gestört, als uns ein paar gesandte Hygiene- und Sicherheitsinspektoren einen Besuch abstatteten.
Das Herz ist uns wirklich in die Hose gerutscht und es herrschte Ausnahmezustand - Kerzen wurden versteckt, akribisch saubergemacht etc. - bloß keine Auffälligkeiten, verstoßen wir doch mit dem Sandkasten im Garten schon genug gegen die Regeln.
Es ist aber auch wirklich lächerlich, worauf bei diesen Inspektionen geachtet wird. Wie gesagt ist der Sandkasten aus hygienischen Gründen in ganz Frankreich verboten, dasselbe gilt für Kleiderhaken, an denen sich die Kleinen erhängen könnten und Umhänge zum Spielen, die das Gewaltpotenzial von Kindern fördern würden. Auch darf kein Kuchen gebacken oder Geschirr abgetrocknet werden - kurz, alles was wir in der Schule machen, ist strengstens verboten.
Außer ein paar skeptischen Blicken, gab es bisher noch keine Rückmeldung! Wir warten gespannt, da die Schule bei zu vielen Verstößen vielleicht sogar geschlossen werden kann.
Frankreich ----------------------
wie gesagt, man kann die Jugend nur betrauern.
Wenn man Pech hat, bekommt man als Kind neben einer komplett einseitigen Sozialisierung auch eine schlechte Gesundheit - wo sollen denn die Abwehrstoffe herkommen, wenn man sich nicht mal ansatzweise schmutzig macht und mit Weizenkleie anstatt mit Sand spielen muss.
Erwähnte ich schon, dass man keine Bermudahosen im Schwimmbad tragen darf!?
man man man
Ansonsten gehts mir auch ausgezeichnet - Bandproben en masse, lange Nächte und zwei Konzerte sind die Dinge die mein momentanes Leben zeichnen.
Ich genieße es-----
noch 123 Tage bis zur Rückkehr.
vermisst mich!
bis bald!
hier noch ein Rätsel:
-- Freitag --
-- Samstag --
-- Sonntag --
-- Montag --
-- morgen ... --
1)Wo ist der Unterschied?
2)Kann man auf einer der 5 Abbildungen Wolken erkennen?
3) Wenn ja, wo?
machts gut!
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Sonntag, 4. März 2007
Quetschkomodenkonzerte vor unserer schönsten Dame
alternativelyon, 23:24h
-------------------- Salute.
Ich bin soeben zurückgekehrt ---
P
A
R
I
S
unbeschreiblich diese Stadt. Superlativ.
Sehenswürdigkeit
Sehenswürdigkeit
Sehenswürdigkeit -
man fühlt sich zurückversetzt in revolutionäre Zeiten
erlebt Geschichte neu -------
so nah
Egalité, Fraternité, Liberté
1789
Reizüberflutung.
und die ganzen Menschen
so so so viele Menschen---
Afrika, Asien, Deutschland, England, Indien [...] was man nicht für Kulturen aufeinanderprallen sieht -
und alle sind sie so lieb zueinander.
---- [MELTINGPOT]
Postkarten dieser Stadt lügen nicht --
malerisch
inspirierend
und charmant ist sie wirklich.
Ich habe mich verliebt
-- in Notre Dame.
Es ist so schwer seinen Blick von ihrem facettenreichen Antlitz zu lösen ---
"Eine wahre Leidenschaft"
--- Vermischt mit einem Lied über den Place Pigal
gespielt von einem französischen Akkordeon ---
Romantik.
Ich bin verzaubert vom Herzen Frankreichs, das nun in mir schlägt - jede Reise lohnt sich!
Ich werde wiederkommen -
wenn auch nur zu Besuch.
PS:
Der Grande Arche is gar nicht so groß, wie man meint!
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Donnerstag, 1. März 2007
Little Britain
alternativelyon, 01:07h
Ein weiterer ausverkaufter Abend im Ninkasi Kao liegt hinter mir und ich muss sagen, dass ich mal wieder sehr beeindruckt bin! In den letzten Monaten haben sich die Briten ja bereits zu genüge in Lyon die Klinke in die Hand gegeben und Kasabian aus Leceister wollten nun auch mal ran.
Um die Zeit bis zum Auftritt der fünf Briten nicht totschlagen zu müssen, verabredete ich mich mit der Australierin Sophie, die ich vor zwei Wochen kennengelernt hatte. Mit ihr teilte ich mir im Ninkasi Café eine Portion French Fries und genoß eine angenehmeKonversation über Gott und die Welt.
Und da mir eine Stärkung in solch einer Gesellschaft sehr wichtig war, verpasste ich den Großteil des Openers Jack Daniel. Dieser erfüllte mit seinem Set die Funktion einer Vorband und seine lustloswirkenden Mitmusiker, Die einer Tourkapelle. So waren ein paar hingeklatschte Hiphopbeats und ein an Mike Skinner angelehnter, aber noch lange nicht so perfekter Sprechgesang alles, was man dort neben ein paar Publikumsanimationsversuchen vom Bühnenrand für eine halbe Stunde auf die Ohren kriegte.
Gerade dieses wiederholt gezwungene Stimmungmachen und Kasabianangehimmel vom Frontmann Jack, der eine Mischung aus Robert Smith und Brian Viglione abgab, nervte nach dem zehnten Mal gewaltig, verfehlte seinen Effekt aber nicht - man wurde allmählich heiß.
Es fehlte nur noch der letzte Funke, der spätestens zu jenem Zeitpunkt übersprang, als die ersten Töne von Kasabians "Shoot the Runner" aus den Verstärkern krachten. Die Menge tobte und fand sich schnell in den, von den Alben bekannten, Soundlandschaften wieder - es waberte, zirpte und wummerte in einer Tour. Die Atmosphäre wurde dabei von einem bis an die Grenzen ausgereizten Echoeffekt in undendliche Höhen katapultiert. Auf diesen Soundwolken gebettet konnte man zuschauen, wie Kaltfront auf Warmfront prallte und sich in ein Effektgewitter entlud, wie man es sonst nur von Progcombos wie Mars Volta oder Sonic Youth vermuten würde. Es war ein Schauspiel, ja fast schon ein Kampf den sich die elektrischen Synthiesounds mit den 70er Rockriffs lieferten. Die alten und neuen Stücke ergänzten sich dabei hervorragend und ließen kaum Zeit zum Luft holen.
Aber nicht nur akustisch war diese Performance an Theatralik kaum zu übertreffen, auch die fünf Akteure - der ausgestiegene Christopher Karloff wurde durch einen Tourgitarristen "ersetzt", der mit seinen zappelnden Bewegungen und seinem Mickey Maus Tshirt ein sehr bizarres Bild abgab - boten genügend Unterhaltung.
So konnte man am rechten Bühnenrand Bassist Chris Edwards entdecken, der etwas teilnahmslos und verwirrt aussah und sich als der typische Tieftonakrobat gab.
Was die Aufmerksamkeit auf das Bühnenzentrum konzentrierte, wo sich Gitarrist Sergio Pizzorno und Sänger Tom Meighan hervorragend die Rolle des Frontmanns teilten. Pizzorno, der Schönling versus Meighan, den Indiehippster. Man wusste wirklich nicht so Recht, wer hier mehr das Bandgesicht war, verschwand Meighan sogar für zwei Stücke von der Bühne, in denen Pizzorno den Leadgesang übernahm.
Letztlich waren es die "I wanna see your hands"-Rufe und die augenzwinkernden Fingerzeige auf besonders wütige Fans, die Meighan dann doch als Frontmann identifizierten.
Und der Seitenhieb gegen Muse verfehlte seinen Zweck ebenfalls nicht und enttarrnte den so sympathisch lächelnden Meighan als das charismatische Großmaul a la Noel Gallagher, welches sich schon zu genüge durch die britische Presse gelästert hatte.
Der Abend im Ninkasi Kao schloss für die Briten die Europatournee ab und fand sein Ende in einem Killscover und dem Hit "Lost Souls Forever"!
Es gab einen stilechten Abgang und ein Bad in der Menge, die an diesem Abend nicht unüberraschend zum Großteil aus Briten bestand. Diese machten mit Abstand die beste Stimmung und klopften die lautesten Sprüche.
Kasabian haben auf ihre Weise gerockt und bewiesen, dass Britpop auch ohne Schema F funktionieren kann.
-- Kasabian 2004 --
-- Kasabian 2006 --
Um die Zeit bis zum Auftritt der fünf Briten nicht totschlagen zu müssen, verabredete ich mich mit der Australierin Sophie, die ich vor zwei Wochen kennengelernt hatte. Mit ihr teilte ich mir im Ninkasi Café eine Portion French Fries und genoß eine angenehmeKonversation über Gott und die Welt.
Und da mir eine Stärkung in solch einer Gesellschaft sehr wichtig war, verpasste ich den Großteil des Openers Jack Daniel. Dieser erfüllte mit seinem Set die Funktion einer Vorband und seine lustloswirkenden Mitmusiker, Die einer Tourkapelle. So waren ein paar hingeklatschte Hiphopbeats und ein an Mike Skinner angelehnter, aber noch lange nicht so perfekter Sprechgesang alles, was man dort neben ein paar Publikumsanimationsversuchen vom Bühnenrand für eine halbe Stunde auf die Ohren kriegte.
Gerade dieses wiederholt gezwungene Stimmungmachen und Kasabianangehimmel vom Frontmann Jack, der eine Mischung aus Robert Smith und Brian Viglione abgab, nervte nach dem zehnten Mal gewaltig, verfehlte seinen Effekt aber nicht - man wurde allmählich heiß.
Es fehlte nur noch der letzte Funke, der spätestens zu jenem Zeitpunkt übersprang, als die ersten Töne von Kasabians "Shoot the Runner" aus den Verstärkern krachten. Die Menge tobte und fand sich schnell in den, von den Alben bekannten, Soundlandschaften wieder - es waberte, zirpte und wummerte in einer Tour. Die Atmosphäre wurde dabei von einem bis an die Grenzen ausgereizten Echoeffekt in undendliche Höhen katapultiert. Auf diesen Soundwolken gebettet konnte man zuschauen, wie Kaltfront auf Warmfront prallte und sich in ein Effektgewitter entlud, wie man es sonst nur von Progcombos wie Mars Volta oder Sonic Youth vermuten würde. Es war ein Schauspiel, ja fast schon ein Kampf den sich die elektrischen Synthiesounds mit den 70er Rockriffs lieferten. Die alten und neuen Stücke ergänzten sich dabei hervorragend und ließen kaum Zeit zum Luft holen.
Aber nicht nur akustisch war diese Performance an Theatralik kaum zu übertreffen, auch die fünf Akteure - der ausgestiegene Christopher Karloff wurde durch einen Tourgitarristen "ersetzt", der mit seinen zappelnden Bewegungen und seinem Mickey Maus Tshirt ein sehr bizarres Bild abgab - boten genügend Unterhaltung.
So konnte man am rechten Bühnenrand Bassist Chris Edwards entdecken, der etwas teilnahmslos und verwirrt aussah und sich als der typische Tieftonakrobat gab.
Was die Aufmerksamkeit auf das Bühnenzentrum konzentrierte, wo sich Gitarrist Sergio Pizzorno und Sänger Tom Meighan hervorragend die Rolle des Frontmanns teilten. Pizzorno, der Schönling versus Meighan, den Indiehippster. Man wusste wirklich nicht so Recht, wer hier mehr das Bandgesicht war, verschwand Meighan sogar für zwei Stücke von der Bühne, in denen Pizzorno den Leadgesang übernahm.
Letztlich waren es die "I wanna see your hands"-Rufe und die augenzwinkernden Fingerzeige auf besonders wütige Fans, die Meighan dann doch als Frontmann identifizierten.
Und der Seitenhieb gegen Muse verfehlte seinen Zweck ebenfalls nicht und enttarrnte den so sympathisch lächelnden Meighan als das charismatische Großmaul a la Noel Gallagher, welches sich schon zu genüge durch die britische Presse gelästert hatte.
Der Abend im Ninkasi Kao schloss für die Briten die Europatournee ab und fand sein Ende in einem Killscover und dem Hit "Lost Souls Forever"!
Es gab einen stilechten Abgang und ein Bad in der Menge, die an diesem Abend nicht unüberraschend zum Großteil aus Briten bestand. Diese machten mit Abstand die beste Stimmung und klopften die lautesten Sprüche.
Kasabian haben auf ihre Weise gerockt und bewiesen, dass Britpop auch ohne Schema F funktionieren kann.
-- Kasabian 2004 --
-- Kasabian 2006 --
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