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Dienstag, 10. Juli 2007
Au Revoir -
alternativelyon, 01:41h
und nich Adieu! Das ist die Abschiedsformel, die fast alle bisher geführten Abschiedsgespräche beschloss. Irgendwie wollen sie mich alle nicht gehen lassen oder zumindest die Gewissheit behalten, nach meiner Abreise noch den Kontakt zu mir halten zu können! Es wurden mir Visitenkarten untergejubelt, Mailadressen ausgetauscht und für die eventuelle Rückkehr Schlafplätze angeboten.
Bei dieser ganzen Herzlichkeit drängt sich mir die Frage auf, warum gerade jetzt alle so lieb sein müssen!? Jetzt, wo man fast fort ist, wo man sich lösen muss, sind sie auf einmal da und packen nach dir, umarmen dich und freuen sich, dich zu kennen.
Es wird dadurch nicht leichter - nur immer immer immer trauriger!
Zudem müsste ich langsam mal anfangen, meine Sachen zu packen - aufzuräumen mit all den Gedanken und Gefühlen, diesen Ort betreffend.
Abschließen -
aber das wird wohl nicht so einfach, fehlt es mir, wie mehrmals erwähnt, an Vermögen, meine Lage zu realisieren! Nicht mehr als vier Tage sind übrig -
dann gehts ab nach hause!
es fühlt sich so regressiv an ------
Bei dieser ganzen Herzlichkeit drängt sich mir die Frage auf, warum gerade jetzt alle so lieb sein müssen!? Jetzt, wo man fast fort ist, wo man sich lösen muss, sind sie auf einmal da und packen nach dir, umarmen dich und freuen sich, dich zu kennen.
Es wird dadurch nicht leichter - nur immer immer immer trauriger!
Zudem müsste ich langsam mal anfangen, meine Sachen zu packen - aufzuräumen mit all den Gedanken und Gefühlen, diesen Ort betreffend.
Abschließen -
aber das wird wohl nicht so einfach, fehlt es mir, wie mehrmals erwähnt, an Vermögen, meine Lage zu realisieren! Nicht mehr als vier Tage sind übrig -
dann gehts ab nach hause!
es fühlt sich so regressiv an ------
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Donnerstag, 5. Juli 2007
vorbei -
alternativelyon, 01:43h
Nun ist es also geschehen - mein letzter offizieller Arbeitstag im Kindergarten ist vorüber.
Noch ein paar Küsse für dieKinder und von den Eltern, bevor ich zum letzten mal die Kindergartentür hinter mir schloss.
Es fiel mir schwer, den Kinder Adieu zu sagen. Ebenso, wie sich manche Eltern noch nicht von mir trennen wollten - Anabel, die Mutter von Gael hat mich am Wochenende zum Essen eingeladen!
Ich bin traurig und habe noch nicht begriffen, dass das Jahr in Frankreich nun beinahe beendet ist. Das mag daran liegen, dass ich bis heute kontinuierlich gearbeitet und noch keine Zeit zum Nachdenken gefunden habe. Ich denke, dass ich erst in einer Woche registriert haben werde, dass die Zeit in der Waldorfschule Lyon bereits Geschichte ist.
---- es wird mir alles so sehr fehlen!
Gehabt euch wohl -
noch acht Tage!
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Montag, 2. Juli 2007
für die Rettung der Phantasie
alternativelyon, 23:25h
Wie leer sind die Köpfe Frankreichs Kinder wirklich!?
Reicht es, den Verstand eines Menschen nur auf sein Wissen zu reduzieren und dementsprechend seinen Kopf so früh wie möglich mit algebraischen Grundgesetzen oder französischer Grammatik zu füllen!? Bleibt der Jugend zwischen all dem Leistungsdruck und der erhöhten Vormachtstellung des Fernsehens überhaupt noch Zeit, die von der älteren Generation so sehr vermisste Kindheit vollkommen auszuleben!?
Vielleicht sind die jüngsten politischen Bestrebungen ja sowas wie ein Rachefeldzug der Erwachsenen gegen ihre eigenen Kinder, nur weil die Kleinen etwas durchleben, was für die Älteren unwiederbringlich verloren gegangen ist.
Na gut, das wäre zu konspirativ gedacht - aber ich denke, dass man sich damit schon auf dem richtigen Niveau befindet. Meines Erachtens nach, geht es doch im Endeffekt nur darum, die Kinder an eine materialistische Ellenbogengesellschaft, wie die Französische anzupassen, ohne dabei auch nur im geringsten an das Wohl der unzähligen Jungen und Mädchen zu denken.
Dass sich die französische Gesellschaft dadurch selbst ins Bein schießt, ist scheinbar nicht Jedem bewusst. Sehr gerne wird akzeptiert, dass den Kindern mit drei Jahren bereits das Dividieren der Zahlen von eins bis 30 beigebracht, dabei aber auf den Unterricht von Selbstverständlichkeiten, wie Höflichkeit, Respekt gegenüber dem Alter oder ganz simple Tischmanieren kein großer Wert gelegt wird.
Wichtig ist, dass Kinder so früh wie möglich das "Kleinkindalter" überwinden, denn wer früh liest und schreibt, der ist Etwas und hat die bemerkenswerte Aufnahmefähigkeit in den ersten Jahren des Lebens nicht verschwendet.
Ein Irrtum, der von Neurologen, als solcher ausgewiesen wurde. Diese sind, ähnlich wie Rudolf Steiner, der Meinung, dass Kinder erst nach dem Zahnwechsel bereit für Mathematik und Alphabet sind.
Was außer Prestige, spricht also gegen ein spielerisches Erkunden der Umwelt und dem Toben im Garten, bis zum Alter von Sieben Jahren!? Ist der Samen für eine Generation von Imaginationskrüppeln nicht bereits gesät!?
Wenn ich mir die täglichen Aktivitäten meines Gastbruders Ariel so ansehe, kann ich diese Frage lediglich mit einem klaren Ja beantworten. Zwar bewies er heute eindrucksvoll, dass er imstande ist, Brigittes, meinen und den eigenen Namen zu schreiben, nur ging es nach dem Essen wieder ab vor den Fernseher. Der Platz auf der Couch ist sowieso sein Liebster, und so weichen Holz- oder Legobausteinen, unserem Freund Spiderman und seinem Kumpel, dem Gamecube. Auch kriegt Ariel es nicht auf die Reihe, bis zum Ende einer Mahlzeit am Tisch sitzen zu bleiben, und dass die eigene Großmutter nicht mit "Jetzt sei mal leise, du Dummkopf" anzusprechen ist, scheint ebenfalls nicht selbstverständlich zu sein.
Gerade wegen Beobachtungen wie diesen, habe ich angefangen das Konzept der Waldorfschulen zu unterstützen. Bieten diese doch ein vernünfitges und an dem Menschen angepasstes Bildungsmodell, welches beispielsweise das biologische Alter eines Kindes berücksichtigt. So wird das "Ein mal eins" dann unterrichtet, wenn es biologisch an der richtigen Zeit ist, und nicht wann es ökonomisch am vernünftigsten scheint.
Dieser Zeitpunkt wird zum einen, wie bereits oben erwähnt, durch den Zahnwechsel und zum anderen durch die Veränderung des Körperbaus festgesetzt. Bis dahin erlernen die Kinder durch Imitation und nicht etwa durch eine Tafel.
Das Kind hat dadurch einen freien Kopf für wertvolle Erfahrungen und erlernt andere Dinge, wie etwa Respekt oder Manieren, die für das Leben entscheidender sind.
Meine Stimme für die Rettung der Phantasie und der Menschlichkeit - es wird Zeit, nein zur Entfremdung von der Natur zu sagen! Wir helfen uns Allen damit ---
Reicht es, den Verstand eines Menschen nur auf sein Wissen zu reduzieren und dementsprechend seinen Kopf so früh wie möglich mit algebraischen Grundgesetzen oder französischer Grammatik zu füllen!? Bleibt der Jugend zwischen all dem Leistungsdruck und der erhöhten Vormachtstellung des Fernsehens überhaupt noch Zeit, die von der älteren Generation so sehr vermisste Kindheit vollkommen auszuleben!?
Vielleicht sind die jüngsten politischen Bestrebungen ja sowas wie ein Rachefeldzug der Erwachsenen gegen ihre eigenen Kinder, nur weil die Kleinen etwas durchleben, was für die Älteren unwiederbringlich verloren gegangen ist.
Na gut, das wäre zu konspirativ gedacht - aber ich denke, dass man sich damit schon auf dem richtigen Niveau befindet. Meines Erachtens nach, geht es doch im Endeffekt nur darum, die Kinder an eine materialistische Ellenbogengesellschaft, wie die Französische anzupassen, ohne dabei auch nur im geringsten an das Wohl der unzähligen Jungen und Mädchen zu denken.
Dass sich die französische Gesellschaft dadurch selbst ins Bein schießt, ist scheinbar nicht Jedem bewusst. Sehr gerne wird akzeptiert, dass den Kindern mit drei Jahren bereits das Dividieren der Zahlen von eins bis 30 beigebracht, dabei aber auf den Unterricht von Selbstverständlichkeiten, wie Höflichkeit, Respekt gegenüber dem Alter oder ganz simple Tischmanieren kein großer Wert gelegt wird.
Wichtig ist, dass Kinder so früh wie möglich das "Kleinkindalter" überwinden, denn wer früh liest und schreibt, der ist Etwas und hat die bemerkenswerte Aufnahmefähigkeit in den ersten Jahren des Lebens nicht verschwendet.
Ein Irrtum, der von Neurologen, als solcher ausgewiesen wurde. Diese sind, ähnlich wie Rudolf Steiner, der Meinung, dass Kinder erst nach dem Zahnwechsel bereit für Mathematik und Alphabet sind.
Was außer Prestige, spricht also gegen ein spielerisches Erkunden der Umwelt und dem Toben im Garten, bis zum Alter von Sieben Jahren!? Ist der Samen für eine Generation von Imaginationskrüppeln nicht bereits gesät!?
Wenn ich mir die täglichen Aktivitäten meines Gastbruders Ariel so ansehe, kann ich diese Frage lediglich mit einem klaren Ja beantworten. Zwar bewies er heute eindrucksvoll, dass er imstande ist, Brigittes, meinen und den eigenen Namen zu schreiben, nur ging es nach dem Essen wieder ab vor den Fernseher. Der Platz auf der Couch ist sowieso sein Liebster, und so weichen Holz- oder Legobausteinen, unserem Freund Spiderman und seinem Kumpel, dem Gamecube. Auch kriegt Ariel es nicht auf die Reihe, bis zum Ende einer Mahlzeit am Tisch sitzen zu bleiben, und dass die eigene Großmutter nicht mit "Jetzt sei mal leise, du Dummkopf" anzusprechen ist, scheint ebenfalls nicht selbstverständlich zu sein.
Gerade wegen Beobachtungen wie diesen, habe ich angefangen das Konzept der Waldorfschulen zu unterstützen. Bieten diese doch ein vernünfitges und an dem Menschen angepasstes Bildungsmodell, welches beispielsweise das biologische Alter eines Kindes berücksichtigt. So wird das "Ein mal eins" dann unterrichtet, wenn es biologisch an der richtigen Zeit ist, und nicht wann es ökonomisch am vernünftigsten scheint.
Dieser Zeitpunkt wird zum einen, wie bereits oben erwähnt, durch den Zahnwechsel und zum anderen durch die Veränderung des Körperbaus festgesetzt. Bis dahin erlernen die Kinder durch Imitation und nicht etwa durch eine Tafel.
Das Kind hat dadurch einen freien Kopf für wertvolle Erfahrungen und erlernt andere Dinge, wie etwa Respekt oder Manieren, die für das Leben entscheidender sind.
Meine Stimme für die Rettung der Phantasie und der Menschlichkeit - es wird Zeit, nein zur Entfremdung von der Natur zu sagen! Wir helfen uns Allen damit ---
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