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Freitag, 29. Juni 2007
reset.
alternativelyon, 21:29h
-- Das Hinterstübschen leer geräumt,
Ballast abgeworfen,
mit Gefühlen abgeschlossen.
Den Blick geschärft,
Bleistift angespitzt,
Zeit für ein paar neue Zeilen. --
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Montag, 25. Juni 2007
Zeit, für die ersten finalen Gedanken
alternativelyon, 00:40h
Es ist Sommer und da man an einer Waldorfschule jede Jahreszeit gebürtig feiert, fand vor drei Wochen das sehnsüchtig erwartete fête d'été statt. Meine Kindergartenkinder zählten sogar die Tage, so groß schien das Fest des Sommers zu werden.
Und wahrhaftig zeigte sich die Schule an jenem Samstag wieder einmal von der Seite, die ich in den vergangen Monaten so zu schätzen gelernt habe. Es ähnelte schon fast einem großen Familientreffen, als man sich zwischen den Menschen niederließ, denen wegen der alltäglichen Geschäftigkeit sonst nur ein flüchtiges, aber immer freundliches, "bonjour" zu entlocken ist, um gemeinsam mit ihnen auf ein Glas Wein anzustoßen und sich ein paar nette Worten auszutauschen.
Ausnahmslos jeder war fröhlich und gesprächig, und als dann um neun der Ball eröffnet wurde, hakte man sich ein und bewegte sich gemeinsam zu irischer Folkmusik. Irgendwann ging es zum Paartanz über und ich drehte mich, wieder und wieder und wieder.
Ich wollte mich gar nicht mehr aus den Umarmungen dieser vielen Menschen lösen und wurde wieder einmal wehmütig, als ich daran dachte, dass ich mich schon mehr als sehr bald verabschieden muss.
Aber bis dahin liegen noch etwa knapp drei Wochen Arbeit vor mir! Und ich werde diese letzten Tage genießen, machen die Stunden mit den Kinder so viel Spass wie noch nie zuvor. Ich merke, dass ich hineingewachsen bin, nicht nur in diese Gemeinschaft, sondern auch in meine Aufgaben. Man vertraut mir und gibt mir Verantwortungen, wie Kinder allein in Empfang zu nehmen, mit ihnen Sport zu machen oder neue Ideen in den Kindergartenalltag einzubringen.
In den vergangenen Monaten habe ich Gael gezeigt, wie man einen Topf zu benutzen hat, bin Bezugsperson für Timothée geworden oder lasse die Ältesten seit kurzem aus den beiden Kindergärten beim sozialistischen "Feuer, Wasser, Sand" schwitzen.
All diese Dinge hätte man und vor allem ich mir noch vor einem Jahr niemals zugetraut. Damals als ich noch mit der Verständigung, den persönlichen Problemen und Marie-Luce zu kämpfen hatte.
Ich werde bald gehen - jedoch als veränderter Mensch, der von sich behaupten kann, Anderen und dadurch sich selber ein Stück geholfen zu haben. Dieser Waldorfkindergarten wird mir fehlen und so nutze ich die letzten Tage mit den Kleinen, die mich im Moment noch lieben, aber schon bald vergessen haben werden.
Und wahrhaftig zeigte sich die Schule an jenem Samstag wieder einmal von der Seite, die ich in den vergangen Monaten so zu schätzen gelernt habe. Es ähnelte schon fast einem großen Familientreffen, als man sich zwischen den Menschen niederließ, denen wegen der alltäglichen Geschäftigkeit sonst nur ein flüchtiges, aber immer freundliches, "bonjour" zu entlocken ist, um gemeinsam mit ihnen auf ein Glas Wein anzustoßen und sich ein paar nette Worten auszutauschen.
Ausnahmslos jeder war fröhlich und gesprächig, und als dann um neun der Ball eröffnet wurde, hakte man sich ein und bewegte sich gemeinsam zu irischer Folkmusik. Irgendwann ging es zum Paartanz über und ich drehte mich, wieder und wieder und wieder.
Ich wollte mich gar nicht mehr aus den Umarmungen dieser vielen Menschen lösen und wurde wieder einmal wehmütig, als ich daran dachte, dass ich mich schon mehr als sehr bald verabschieden muss.
Aber bis dahin liegen noch etwa knapp drei Wochen Arbeit vor mir! Und ich werde diese letzten Tage genießen, machen die Stunden mit den Kinder so viel Spass wie noch nie zuvor. Ich merke, dass ich hineingewachsen bin, nicht nur in diese Gemeinschaft, sondern auch in meine Aufgaben. Man vertraut mir und gibt mir Verantwortungen, wie Kinder allein in Empfang zu nehmen, mit ihnen Sport zu machen oder neue Ideen in den Kindergartenalltag einzubringen.
In den vergangenen Monaten habe ich Gael gezeigt, wie man einen Topf zu benutzen hat, bin Bezugsperson für Timothée geworden oder lasse die Ältesten seit kurzem aus den beiden Kindergärten beim sozialistischen "Feuer, Wasser, Sand" schwitzen.
All diese Dinge hätte man und vor allem ich mir noch vor einem Jahr niemals zugetraut. Damals als ich noch mit der Verständigung, den persönlichen Problemen und Marie-Luce zu kämpfen hatte.
Ich werde bald gehen - jedoch als veränderter Mensch, der von sich behaupten kann, Anderen und dadurch sich selber ein Stück geholfen zu haben. Dieser Waldorfkindergarten wird mir fehlen und so nutze ich die letzten Tage mit den Kleinen, die mich im Moment noch lieben, aber schon bald vergessen haben werden.
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Mittwoch, 20. Juni 2007
Nachtrag: Konzert CocoRosie am 1.Juni
alternativelyon, 20:08h
In Homers Odysee trafen Odysseus und seine Mannen auf eine Gruppe Sirenen, die den tapferen Abenteurern mit ihren betörend schönen Gesängen den Verstand rauben wollten.
Überträgt man diesen Teil der griechische Sage in die Moderne, drückt den Sirenen zudem noch ein paar Spielzeuge in die Hand und setzt ihnen eine Baseballcap auf die schönen Köpfe, so bekommt man ein CocoRosiekonzert 2007.
Die Geschwister Cassady kamen bisher in Punkto Zauberhaftigkeit locker an die griechischen Artgenossinen heran und verdrehten vielleicht noch besser Köpfe und Gedanken. Mit ihrem Erstlingswerk " Maison de Rêve" schafften sie sich ihr eigenes Wunderland und führten jeden der ihnen zuhörte in die Welt der springenden Einhörner und Regenbögen - weit weg von Alltag und Langeweile.
An diesem Abend wurde wieder einmal die Kinderzimmertür einen Spalt zu weit offen gelassen und gab die Möglichkeit Bianca und Cassady dabei zuzusehen, wie sie als Ghosthorse und Stillborn verkleidet durch ihr Zimmer hüpften. Dieses war gefüllt mit Spielzeug und barg Harfe, Gitarren, Bass, Kofferradio und manch andere wundersamen Instrumente.
In Beautyful Boys, Bloody Twins und Terrible Angles sangen die beiden Geschwister so unglaublich traurig, dass einem wieder diese Gefühle im Bauch emporstiegen, bei denen man am liebsten seinen Nächsten umarmen wollte, nur um ihm Trost zu geben, denn diese Melancholie trieb weit unter die Haut, bis ins Herz hinein.
Doch plötzlich kippte das Szenario - die beiden sprangen aus dem Fenster, hinein in den Hinterhof eines New Yorker Ghettos, baten ihren Beatboxmenschen Tez, lauter und treibender den Mund zu bewegen und drehten noch einmal augenzwinkernd an ihren Baseballcaps.
Promise, Animals und ihre Freunde vom neuesten Output bouncten gewaltig und ließen Arme im Takt wippen.
Absoluter Höhepunkt des Ganzen: "Japan" - glänzte, tanzte und bewies, dass die Beiden den Spagat zwischen der neuen Schwäche für HipHop und der älteren Verträumtheit beherrschen und die Verschmelzung der beiden Welten ausgezeichnet funktioniert.
CocoRosie müssen nun nicht mehr für sich alleine tanzen, während der Rest verträumt zusieht, sondern animieren zu Bewegung und Frohsinn!
Alle müssen mit -händchenhaltend nach Japan!
Überträgt man diesen Teil der griechische Sage in die Moderne, drückt den Sirenen zudem noch ein paar Spielzeuge in die Hand und setzt ihnen eine Baseballcap auf die schönen Köpfe, so bekommt man ein CocoRosiekonzert 2007.
Die Geschwister Cassady kamen bisher in Punkto Zauberhaftigkeit locker an die griechischen Artgenossinen heran und verdrehten vielleicht noch besser Köpfe und Gedanken. Mit ihrem Erstlingswerk " Maison de Rêve" schafften sie sich ihr eigenes Wunderland und führten jeden der ihnen zuhörte in die Welt der springenden Einhörner und Regenbögen - weit weg von Alltag und Langeweile.
An diesem Abend wurde wieder einmal die Kinderzimmertür einen Spalt zu weit offen gelassen und gab die Möglichkeit Bianca und Cassady dabei zuzusehen, wie sie als Ghosthorse und Stillborn verkleidet durch ihr Zimmer hüpften. Dieses war gefüllt mit Spielzeug und barg Harfe, Gitarren, Bass, Kofferradio und manch andere wundersamen Instrumente.
In Beautyful Boys, Bloody Twins und Terrible Angles sangen die beiden Geschwister so unglaublich traurig, dass einem wieder diese Gefühle im Bauch emporstiegen, bei denen man am liebsten seinen Nächsten umarmen wollte, nur um ihm Trost zu geben, denn diese Melancholie trieb weit unter die Haut, bis ins Herz hinein.
Doch plötzlich kippte das Szenario - die beiden sprangen aus dem Fenster, hinein in den Hinterhof eines New Yorker Ghettos, baten ihren Beatboxmenschen Tez, lauter und treibender den Mund zu bewegen und drehten noch einmal augenzwinkernd an ihren Baseballcaps.
Promise, Animals und ihre Freunde vom neuesten Output bouncten gewaltig und ließen Arme im Takt wippen.
Absoluter Höhepunkt des Ganzen: "Japan" - glänzte, tanzte und bewies, dass die Beiden den Spagat zwischen der neuen Schwäche für HipHop und der älteren Verträumtheit beherrschen und die Verschmelzung der beiden Welten ausgezeichnet funktioniert.
CocoRosie müssen nun nicht mehr für sich alleine tanzen, während der Rest verträumt zusieht, sondern animieren zu Bewegung und Frohsinn!
Alle müssen mit -händchenhaltend nach Japan!
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